Reise in das rechte Land des Lächelns

Ein informelles Treffen von Burg-Direktor Matthias Hartmann mit dem Kulturminister Ungarns in Budapest wurde von der Regierung Orbán ausgeschlachtet: die Erzählung einer merkwürdigen Reise

M. Hartmann auf Fact-finding-Mission in Budapest. 
foto: apa/jäger M. Hartmann auf Fact-finding-Mission in Budapest.

Wien – Matthias Hartmanns jüngst absolvierte Fahrt nach Budapest lässt sich ganz klassisch als Bildungsreise beschreiben. Zugrunde lag ihr das Unbehagen an der reaktionären Kulturpolitik der ungarischen Fidesz- Regierung unter Viktor Orbán. “Die Besorgnis über diese Entwicklung kam von überall”, sagt Hartmann: “Man kannte die Befürchtungen von Menschen, deren perspektivische Weitsicht einem imponiert.”

Seit geraumer Zeit fügen sich die Steine im Nachbarland zum kulturpolitischen Puzzle. Leitungsposten werden nur noch an strikte Parteigänger der Fidesz-Regierung vergeben. In den Jurys sitzen Orbáns Parteigänger und schanzen einander Pfründe zu. Unter ihrem Präsidenten György Fekete ist die Ungarische Kunstakademie ein strikt nationalkonservatives Institut geworden. Demnächst wird das Budapester Nationaltheater umgefärbt: Mit Attila Vidnyánsky folgt ein Orbán- Vertrauter dem weltbürgerlichen Intendanten Róbert Alföldi nach. Es hagelt Auszeichnungen für bekennende Rassisten und Nationalisten. Freie Theatergruppen wie diejenigen von Kornél Mundruczó und Viktor Bodó erhalten keine Fördergelder mehr.

DerStandard

 

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