Deuxième Journée du Théâtre Européen pour la Tolérance

Le 1er février 2012, le “Nouveau Théâtre” de Budapest a été remis entre les mains d’un nouveau directeur, un activiste d’extrême-droite bien connu. C’est ce qui a poussé C. Bernd Sucher et bien d’autres directeurs, acteurs et metteurs en scène comme moi à lancer une initiative européenne pour s’élever contre l’intolérance croissante en Europe.
Le 1er février 2012, avant chaque performance théâtrale, des acteurs et des directeurs dans plus de 600 théâtres en Europe et dans le monde ont lu notre memorandum pour exprimer leur solidarité avec ces valeurs humanistes.
Nous demandons que cette année encore, le plus de théâtres possibles participent à cette initiative et lisent à leur public, avant le début des représentations, le memorandum suivant:

MEMORANDUM

Mesdames et Messieurs, cher public,
nous vous prions d’écouter un texte qui sera lu aujourd’hui dans la plupart des théâtres européens, avant chaque performance.
Nous sommes aujourd’hui le 1er février 2013.
Aujourd’hui-même, il y a exactement un an, à Budapest, un des plus importants théâtres de la ville est passé sous la direction d’un homme qui depuis plusieurs années revendique publiquement des idées racistes et xénophobes.
Depuis ce jour, on montre dans ce théâtre subventionné par les fonds publics des pièces qui promeuvent ce genre d’opinions.
L’avènement de ce théâtre d’extrême-droite est un symbole important de la renaissance de la xénophobie, du racisme et de l’antisémitisme en Europe. Dans tous les pays européens, les mouvements politiques de ce type ont plus en plus de succès. Dans le même temps, les gouvernements légitimement élus utilisent la crise économique pour limiter les droits des citoyens et agrandir ainsi le fossé entre riches et pauvres. Pour toutes ces raisons, nous voulons nous engager, dans nos pays respectifs, dans nos vies personnelles et professionnelles, pour la tolérance, pour la diversité et pour la solidarité avec les membres les plus faibles de notre société.
Nous sommes atterrés par le fait que des forces politiques, dans tous les pays européens, attisent la haine, le mépris et la jalousie entre les peuples, entre les personnes, entre les groupes de personnes. Notre intention, dans notre travail théâtral, est de dépasser les facteurs de division dans nos sociétés, d’éveiller la curiosité et d’aiguiser les sens du public vers les évidences sociétales – au nom du bien commun de toutes les personnes, au nom de la paix et de la liberté en Europe. Parce que c’est la nature même du théâtre que de montrer l’autre, de prendre le rôle de l’autre, quel qu’il soit, pour se permettre d’être autre. C’est ce que vous êtes venus faire ce soir ici, comme nous et avec nous.
Après tout, nous autres humains sommes tous libres et égaux en dignité et en droits. Nous sommes tous citoyens d’un seul et même monde.
Nous sommes aujourd’hui le 1er février 2013, rassemblés pour célébrer aujourd’hui, pour la deuxième fois, la journée du Théâtre Européen pour la Tolérance.

Markus Kupferblum

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Second European Theatre Day of Tolerance

On 1st February 2012 the “New Theatre” in Budapest was tranferred to a new director, a very famous Hungarian right-wing activist. This is the reason why C. Bernd Sucher, many theatre directors, actors and I launched a European initative to protest against rising intolerance in Europe.
On 1st February 2012 before every theatre performance, actors and theatre directors in more than 600 theatres across Europe and the Americas read our memorandum to express their solidarity with these humanistic values.
Also this year we ask as many theatres as possible to participate in this initiative and read the following memorandum to their publics before the beginning of the performance.

Memorandum
I am reading a memorandum that will be read today in most theatres across Europe in the local language prior to the performance:
Today is 1st February 2013.A year ago today in Budapest, one of the largest theaters in the city came under the leadership of a man who for many years professed racist and xenophobic ideas.Since that day, plays that promote such views are shown in this theater, which is subsidized by public funds.The emergence of such a far right theater is an important symbol of the revival of xenophobia, racism and anti-Semitism in Europe. Not only in Hungary movements of this type are more and more successfull. This is why we should commit ourselves in our own country and lives to tolerance, diversity and solidarity for the weaker members of our society.We are dismayed that political forces are at work in many European countries stirring up hatred, contempt and envy between people. Our intention with our theatre work is to overcome the divisive factors in our societies, to spark curiosity and to sharpen people’s senses for social truths – for the common good of all people, for peace and freedom in Europe. After all, we human beings are all free and equal in dignity and in rights; we are all citizens of one and the same world.Today is 1st February 2013. Let us join together today to celebrate the second “European Theatre Day for Tolerance.”

Markus Kupferblum

>>  1. February 2013: “2. European Theatre Day of Tolerance”

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Zsofia Ban: Absurdistan Reloaded

Verbotslisten für Künstler, Zensur und eine allmächtige Akademie: Nach den Medien hat sich die Orban-Regierung nun auch die Kunst vorgenommen, schreibt die ungarische Schriftstellerin Zsofia Ban.

„Geliebtes Vaterland, wieder einmal muss ich Dir die Wahrheit sagen. Diese Wahrheit ist doch immer wieder: Du bist derzeit so dumm wie Mako von Jerusalem entfernt ist. Ich bin es natürlich auch, aber ich möchte mich nicht aufspielen.“ Diesen Satz schrieb der ungarische Schriftsteller Peter Esterhazy nicht etwa heute, sondern bereits 1991, in seinem Buch „Aus dem Elfenbeinturm“. Aus historischer Perspektive also ungefähr zwei Minuten nach der Wende.
Es ist wahr, dass wir uns nicht viel Zeit gelassen haben; nicht viel Zeit für die Freude, die Euphorie, welche das Jahr 1989 wie ein schnelles, im Stakkato blitzendes Feuerwerk, begleiteten. Und falls Sie sich fragen sollten, wo Mako liegt: Sie finden es auf der Ungarnkarte im südlichsten Winkel, an der rumänischen Grenze. Berühmt ist der Ort vor allem für seine exzellente scharfe Paprika. Das ist meine gute Nachricht.

Ermüdung ist besser als Hoffnungslosigkeit
Die schlechte Nachricht jedoch ist, dass heute, 23 Jahre nach der Wende, man wieder und wieder dieselben Sätze sagen muss, nur immer lauter und verzweifelter, man die gleichen Sätze aufschreiben muss, nur immer resignierter, auf dem immer schmaler werdenden Feldrain der Verständigung. Und falls Sie sich fragen, ob das nicht etwas ermüdend ist für einen Schriftsteller, einen Tischler, oder irgendeinen anderen ungarischen Staatsbürger, dann muss ich sagen: Doch, ist es, aber die Ermüdung – wenn man sich schon entscheiden muss – ist immer noch besser als die Hoffnungslosigkeit.
Aus historischer Sicht sind 23 Jahre nur ein Blitz auf einem Stecknadelknopf, in einem Menschenleben jedoch ein beträchtlicher Zeitraum. Wir wissen, dass sich die Geschichte wiederholt, erst als Tragödie, später als wiederkehrende Farce von Ereignissen und Persönlichkeitstypen. Aber was ist, wenn sie sich nicht nur einmal, nicht zweimal, sondern sich immer wieder wiederholt? Und dazu noch die Elemente von Tragödie und Farce vermischt, und dieses Gemisch weiterträgt, wie ein ausgerissenes, mutiertes Gen, welches zunächst die Gestalt einer Tragikkomödie annimmt, bevor sie abschließend bei dieser spezifisch absurden, in Mittel- und Osteuropa so beliebten Gattung landet. Nun, bei dieser Gattung befinden wir uns heute, im Jahr 2013, in Absurdistan, in der Mitte Europas. Auf heimischen Terrain also.

Wie ein absurdes Märchen
Es war einmal in Absurdistan, dass Peter Eszterhazy wie der Jüngling in einem Volksmärchen auszog, um sein Glück in der Kulturvorschau des öffentlich-rechtlichen Ungarischen Rundfunks zu suchen. Die Dinge gingen ihren geordneten Gang, bis zu dem Punkt, an dem er empfahl, noch einmal in das Nationaltheater zu gehen, solange dessen Direktor Robert Alföldi noch die Leitung habe.
Nun trug es sich zu, dass dieser Teil seiner Empfehlung auf mysteriöse Art und Weise verschwand. Man hatte ihn herausgeschnitten, weil dieser „nicht den Anforderungen der Sendegattung entsprach“. Eszterhazy hätte ein konkretes Werk oder Ereignis empfehlen müssen. Der arme Peter Esterhazy zog schamvoll von dannen. Denn was konnte er als einfacher Schriftsteller schon über Gattungen wissen, wo er doch in seiner Freizeit lediglich in Ungarn und in der weiten Welt Kulturbotschafter ist (wer was in seiner Freizeit macht, ist momentan immerhin noch Privatsache).
Jetzt komme ich und erkläre wie einst der Psychoanalytiker und Märcheninterpret Bruno Bettelheim das (eigentlich unerklärliche) Märchen.
Alföldi hatte das bis dahin unendlich langweilige, staubige, unzeitgemäße Theater der Nation in ein springlebendiges, dynamisches und temporeich experimentierendes kulturelles Zentrum verwandelt. Seine Stelle wurde neu ausgeschrieben, weil sein Mandat im März ausläuft. Alföldi war den Rechten und Rechtsextremen schon lange ein Dorn im Auge. Im Parlament ließen sie keine Gelegenheit aus, seine Stücke zu zerreißen – welche sie zwar nicht gesehen hatten, aber als obszön, pornografisch, „un-ungarisch“ und „nationalfeindlich“ abstempelten. Von der sexuellen Orientierung des Direktors mal ganz abgesehen, welche im Nationaltheater schließlich untragbar sei. Stattdessen protegierten sie den „nationalverbundenen“ Regisseur Attila Vidnyanszky. Letztlich berief man ihn zum Vorsitzenden des Theaterausschusses, welches vom Ministerium mit der Entscheidung über die Ausschreibung am Nationaltheater beauftragt worden war (Hach, kleines Land, wenig Fachleute). Von den vier eingereichten Bewerbungen befanden sie zwei für geeignet, die von Alföldi und Vidnyanszky. Bezüglich der dann getroffenen Entscheidung helfe ich Ihnen jetzt nicht.
So könnte ich noch weitere Geschichten über das vom neuen „zentralen Kraftfeld“ (Viktor Orban) Absurdistans verwaltete Kulturleben erzählen – oder was davon noch übrig ist.

Der Unzivilisiertheit Tür und Tor geöffnet
Nicht nur, dass die Fidesz-Regierung die in den vergangenen dreiundzwanzig Jahren mit Hängen und Würgen entstandene Verfassungsordnung mit ihrer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament systematisch abbaut. Nicht nur, dass sie, rechtsextrem gesinnte Wähler im Blick, den Geistern des Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit, der Homophobie, der Aggressivität, der dumpfen Unzivilisiertheit Tür und Tor geöffnet hat. Wobei natürlich auch wir uns mit großer Schuld beladen haben, mich eingeschlossen. Weil wir noch vor wenigen Jahren im Dienste der Meinungsfreiheit annahmen, dass man so eine Rede und Schreibe nicht gesetzlich sanktionieren muss, weil die gutgesinnten Bürger sowieso protestieren würden.
Jetzt schlagen die Fidesz-Leute auch die unterschiedlichsten Bereiche der Kultur erfolgreich kurz und klein. „Wir leben in einer neuen, unliterarischen Welt“, zitierte Esterhazy die amerikanische Publizistin Susan Sontag bereits 1988, als Motto seines ersten publizistischen Bandes „Der ausgestopfte Schwan“. Heute fällt mir zu diesem ausgestopften Schwan nur noch die verendete, grundlos erschossene Möwe ein, die im gleichnamigen Tschechow-Stück zurzeit am Nationaltheater aufgeführt wird. In einer brillanten Alföldi-Inszenierung übrigens – sein Mandat endet ja erst im März.
Sontags Feststellung ist heute in Absurdistan gültiger denn je. Nur nicht ganz so, wie sie ursprünglich meinte. Denn was kann man über eine solche „Kultur“ sagen, in der ein offen rechtsextremer Journalist – übrigens Gründungsmitglied der Fidesz-Partei – in einer Tageszeitung ohne irgendwelche ernsthaften Reaktionen oder Kommentare von Regierungsseite schreiben darf: „Dieser Teil der Zigeneurschaft sind Tiere und benehmen sich wie Tiere. (…) Und Tiere sollen sie nicht sein dürfen. (…) Das muss man lösen – aber sofort und egal wie!“

Verbotslisten und Zensur
Was kann man sagen über eine Kultur, in der es wieder Verbotslisten gibt? Der international anerkannte, hervorragende Jazzmusiker, der liberale Ansichten vertretende Laszlo Des durfte nicht mehr in das Archiv des Ungarischen Rundfunks, als er sich dort Aufnahmen anhören wollte. Nicht einmal ins Gebäude darf er. Solche inoffiziellen Verbotslisten gibt es scheinbar bei allen unter staatlicher Aufsicht stehenden Medien, auch beim Ungarischen Fernsehen. Der offensichtlich politisch motivierte Stellenabbau in den öffentlich-rechtlichen Medien wurde ebenfalls in diesem Geiste vollzogen.
Was kann man sagen über eine Kultur, in welcher die Frequenzgenehmigung des letzten verbliebenen, liberalen und aus privaten Mitteln unterhaltenen Radiosenders Klubrádio kontinuierlich vom Medienrat in Frage gestellt wird (der übrigens ausschließlich aus Fidesz-Delegierten besteht, welche man für neun Jahre ernannt hat), wo doch die Gerichte schon mehrmals die vertraglich geregelte Rechtmäßigkeit des Senders bestätigt haben?
Was kann man sagen über eine Kultur, in welcher man handstreichartig eine – im Grundgesetz verankerte – „nationalverbundene“ Kunstakademie als Alternative zu der schon seit Jahren funktionierenden, ideologiefreien Szechenyi Literatur- und Kunstakademie gründet und ihren Mitgliedern hohe monatliche Gehälter bietet? Wer „national“ ist, dass entscheiden sie – wie ihr Präsident, György Fekete vor kurzem kundtat. Als ihren Hauptsitz, welch erneute märchenhafte Wendung!, haben sie sich die am Heldenplatz gelegene, zweifellos wunderschöne Kunsthalle ausgesucht, in welcher bis jetzt herausragende, internationale und heimische zeitgenössische Ausstellungen zu sehen waren.

Der Zustand der Horthy-Ära soll auferstehen
Ob man wohl noch von Kultur sprechen kann, wenn Bibliotheken, Museen, Bildungseinrichtungen, kulturellen Zeitschriften und Stiftungen die Mittel entzogen werden, um diesen mutwillig die Grundlage zu nehmen? Das bedeutet, dass die Zensur nicht wie im Sozialismus der späten Kadar-Ära von Fall zu Fall greift, sondern tief an den wirtschaftlichen Strukturen ansetzt.
Welchem Verhältnis zur Vergangenheit fühlt sich eine Kultur verpflichtet, in welcher die symbolische Raumbesetzung nicht nur sprachlich, sondern wortwörtlich dampfwalzenartig von statten geht? So wurden reihenweise Straßennamen geändert. Der Parlamentsvorplatz soll grandios umgebaut werden, mit dem Ziel, den Zustand der Horthy-Ära zu rekonstruieren – jenes Politikers also, der im Zweiten Weltkrieg mit Hitler paktierte. Und an der Stelle des Grafen Mihaly Karolyi, Ungarns erstem, der Demokratie verbundenen, Ministerpräsidenten, soll dann erneut dessen Vorgänger, der nationalistische Graf Istvan Tisza stehen. Dieser wehrte sich während seiner Amtszeit vehement gegen die Einführung des Wahlrechts für nationale Minderheiten, um die ungarische Vorherrschaft zu erhalten.

Die Geschichte macht ihren Job
Und last but not least: Was kann man über eine Kultur sagen, in welcher in den vergangenen drei Jahren mehrere Milliarden Forint aus der Hochschulbildung abgezogen und die besten Universitäten des Landes quasi funktionsunfähig gemacht wurden, weil es kein Geld mehr für Toner, Druckerpatronen und Kopierpapier gibt? Und in der man obendrein mit den Studenten, welche staatlich finanzierte Universitätsbildung in Anspruch nehmen, Schollenbindungs-Verträge über das Doppelte ihrer Studiendauer unterzeichnen lassen will? Das bedeutet, dass sie nach ihrem Abschluss nicht im Ausland arbeiten dürfen – auch nicht, wenn sie zu Hause keine Arbeit finden.
Die Liste ist lang. Susan Sontag würde sich die Haare raufen, wenn sie sähe, was es heute in Absurdistan bedeutet, dass „wir nicht mehr in einer literarischen Welt“ leben. „But that’s absurd“, würde sie sagen. Und sie hätte natürlich Recht.
Doch die Geschichte macht ihren Job. Es regt sich ein frischer Wind. Die Studentenbewegung und der Geist der sechziger-siebziger Jahre sind am Erwachen. Die Geschichte wiederholt sich wieder. Mal sehen, welchen Verlauf sie dieses Mal nimmt.

Übersetzung: Christian-Zsolt Varga, n-ost

>> ostpol.de

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Heimische Kulturschaffende protestieren für ungarische Kollegen

“Wünsche an das ungarische Theater”
Burgtheater-Chef Matthias Hartmann initiierte Aktion.

Budapest/Wien. Österreichische Kulturschaffende protestieren am heutigen Europäischen Theatertag für Toleranz gegen die Situation ihrer Kollegen unter der rechtskonservativen ungarischen Regierung. Auf Initiative von Matthias Hartmann haben sich Prominente wie Elfriede Jelinek, Michael Haneke oder Erwin Wurm zu einem gemeinsamen Wunschkatalog zusammengefunden, der in Form eines Offenen Briefs an den zuständigen Minister Zoltan Balog gesandt wurde. Laut Burgtheater sollte der Brief am Freitagabend an ungarischen Theatern öffentlich verlesen werden.

“Jede Form der politischen Instrumentalisierung oder gar ideologischen Disziplinierung von Kunst, jede Form von Zensur macht ein Land nicht nur unproduktiver und letztlich ärmer, sondern sie begünstigt auch Repression und Gewalt gegen Minderheiten”, warnt Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek in dem von “www.derstandard.at” veröffentlichten Text, während Regisseur Michael Haneke klarstellt: “Es ist keine Frage von rechts oder links: Freie Meinungsäußerung und Kunstfreiheit sind Menschenrechte.”

Lakonisch gab sich Dramatiker Peter Turrini: “Die Politik soll den Theaterbetrieb ermöglichen und sich ansonsten heraushalten. Nur Diktaturen mischen sich ein.” Künstler Erwin Wurm richtete seine Wünsche direkt an Minister Balog: “Schlussendlich wünsche ich mir für das ungarische Theater ein Umdenken der Regierung, insbesondere Ihres Ressorts und eine demokratische und aufgeklärte Herangehensweise an kulturpolitische Themen.”

Jungautor Ewald Palmetshofer appelliert an die Gesprächsbereitschaft der Regierung: “Besorgt drängend bitte ich die ungarische Regierung, sich nicht jenseits der Befragbarkeit zu situieren, sich dieser vielmehr auszusetzen, sie nicht aus- oder abzuschließen, sondern zu befördern und die Orte, an denen sich die Befragung formuliert und ausdrückt, zu wahren.” Und die Schriftstellerin Kathrin Röggla richtete ihren Protest ebenfalls direkt an die Regierung: “Ich erwarte mir, dass Sie bereit sind, einer demokratischen künstlerischen Auseinandersetzung sich zu stellen, was beinhaltet, dass Sie die breiten Proteste der ungarischen Kunstszene wahr- und ernst nehmen, eine Vielfalt von Experten hören und sich nicht auf alte Fährten eines Überwachungsstaates begeben und die gesamten künstlerischen Institutionen mit Ihnen politisch nahestehenden Funktionsträgern besetzen.”

Unabhängig von der Hartmann-Initiative hat der österreichische Regisseur Markus Kupferblum zum Theatertag für Toleranz ein eigenes Memorandum verfasst, das seinen Angaben zufolge am Abend an den meisten österreichischen, aber auch an internationalen Häusern wie der Komischen Oper in Berlin oder dem Theatre Rond-Point in Paris verlesen wird. Darin heißt es: “Heute vor einem Jahr wurde in Budapest eines der bedeutendsten Theater der Stadt an einen neuen Intendanten übergeben, der seit vielen Jahren öffentlich rechtsradikales Gedankengut vertritt. Seitdem werden dort menschenverachtende und hetzerische Stücke gespielt.” Es gelte deshalb, in allen Ländern und in der eigenen unmittelbaren Umgebung für Toleranz, Vielfalt und Solidarität für die Schwächeren einzutreten.

>> wienerzeitung.at

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Tiltakozás a Magyar Művészeti Akadémia jogköreinek bővítése ellen

Jelen levelet Balog Zoltán miniszternek szánjuk, és egyúttal Orbán Viktor miniszterelnöknek, Lázár Jánosnak, valamint L. Simon Lászlónak is elküldjük.

Tisztelt miniszter úr,

Mi – foglakozásunkat tekintve képzőművészek, oktatók, kurátorok, galériavezetők és művészeti írók, a képzőművészeti intézmények dolgozói, a kortárs művészet művelői, szervezői és kedvelői, valamint a művészet pártolói -, tiltakozunk a T/9634. számú törvényjavaslat előterjesztése ellen.

A rendszerváltás óta mindannyian igyekeztünk az Kádár-rendszerből örökölt kulturális struktúrákat meghaladni, és a képzőművészeti életet a kortárs irányzatokhoz felzárkóztatni. Ezen, két évized alatt eredményeket is felmutató törekvésünket egy csapással megsemmisíti az MMA alaptörvénybe iktatása és az MMA jogosultságainak kiterjesztése.

peticiok.com

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Ungarns Kunstakademie protestiert gegen nationalistischen Chef

Immer weniger Mitglieder in einflussreichem Gremium – Umstrittener Fekete klammert sich nach Rücktrittsforderungen an seinen Posten

Budapest/Wien – Die Ungarische Kunstakademie ist ein übergeordnetes Organ, verfügt über Macht und Geld – und über immer weniger Mitglieder. Denn Austritte namhafter Vertreter des künstlerischen Lebens sind an der Tagesordnung. Dafür sorgte der Präsident der Akademie, György Fekete. Ihm werden ultrakonservative Ansichten ebenso vorgeworfen wie Systemtreue zur Regierung von Premier Viktor Orban. Fekete gab nach Amtsantritt neue Richtlinien vor: Wer zu uns gehören will, muss eine eindeutig nationale Gesinnung haben, Ungarn mit seiner Sprache und auch seinen Fehlern lieben und nicht vom Ausland aus unseren Ruf schädigen.

derStandard.at

 

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Nemzetünk nagyjainak véleménye a felsőoktatás helyzetéről

Haha-nemzetunk nagyjaiJanuár utolsó éjszakáján Budapest és Szeged közterein helyeztek el üzeneteket a Hallgatói Hálózat aktivistái.

Péntek éjjelre a szobrok is megelégelték a felsőoktatás körül kialakult káoszt, és azt, hogy a kormány nem teljesíti maradéktalanul a hallgatók hat pontját. Nagy tudósaink egyetértenek abban, hogy ha ma járnának egyetemre, sokkal nehezebb dolguk lenne. Az ő korukban – mondják – megbecsülték a tanulni vágyó fiatalokat, segítették és támogatták, hogy külföldi ösztöndíjakat kapjanak. Szent-Györgyi Albert így fogalmazott: ,,Én is tanultam és dolgoztam külföldön. A sikerem magyar.”

A fővárosban Liszt Ferenc, Karinthy Frigyes, Jókai Mór, Trefort Ágoston és Kossuth Lajos megegyeztek abban, hogy ha nem szobrok lennének, ők is az utcára vonulnának. Jókai Mór azt kérdezte: ,,Én is felesleges bölcsész lennék?” Bibó István, a tőle megszokott finom, de határozott hangon buzdított: ,,Demokratának lenni mindenekelőtt annyit tesz, mint nem félni.”

Az egyetemek pénzügyi helyzete annyira aggasztó, hogy nem csak az utóbbi két évszázad nagyjai szólaltak meg: Könyves Kálmán, Hunyadi János és Anonymus is közös ügyünknek nevezték a felsőoktatást. Árpád nagyfejedelem másról álmodott, amikor hazát talált népének, egy virágzó és gazdag ország képe lebegett a szeme előtt: ,,Nem ezért jöttünk ide Levédiából!” – fogalmazott.

A szobrok “megszólaltatásával” a Hallgatói Hálózat arra szerette volna felhívni a figyelmet, hogy a diákok követeléseinek teljesítése helyett a kormány továbbra is teljes bizonytalanságban tartja a felvételi előtt állókat, a hallgatókat, a felsőoktatási intézményeket és azok dolgozóit. A felsőoktatás jövőjét meghatározni hivatott tárgyalások továbbra is elfogadhatatlanul szűk körben, a nyilvánosságtól elzártan zajlanak. Ha a helyzet nem változik február 8. déli 12 óráig, február 11-től tiltakozó akciókkal térünk vissza az utcákra, egyetemekre és iskolákba. A Hallgatói Hálózat ultimátumáról szóló február 11-i Facebook-eseményen már több mint 1300-an jelezték részvételüket.

Forrás: Hallgatói Hálózat

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