Ungarn: Was bleibt für Journalisten?

Ungarns Medien stehen weiter unter Druck. Im April 2014 finden in dem EU-Mitgliedsstaat Parlamentswahlen statt. Doch das Ringen um die Hoheit über die öffentliche Meinung hat längst begonnen. Denn bei den Wahlen wird sich entscheiden, ob Ministerpräsident Viktor Orbán und seine rechtskonservative FIDESZ-Partei an der Macht bleiben. Noch regiert Orbán mit einer Zweidrittelmehrheit, die es ihm ermöglicht, die Medien unter seinen Einfluss zu bringen. Nach dem heftig umstrittenen, restriktiven Mediengesetz und dem Durchmarsch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern nimmt sich die Regierung jetzt auch die privaten Medien vor. Regierungsnahe Unternehmen bemühen sich um den Kauf kommerzieller Sender.

von Sugárka Sielaff

video: NDR.de

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Unterschreib oder geh!

Lehrer in Ungarn müssen sich Parteilinie unterwerfen

Dieser Vorwurf klingt martialisch und wie aus einer vergangen gehofften Zeit, zitiert aber lediglich Lehrer, die ungarischen Medien über die Umsetzung der sogenannten Karrieremodelle in den Pflichtschulen berichten. Wer die Vereinbarung, die auch mit Gehaltseinbußen verbunden sein kann, nicht prompt und ohne Denkpause unterschreibt, wird entweder gefeuert oder amtlich gemobbt. Das Chaos in den Pflichtschulen dauert nun schon seit Jahresbeginn an, Staatssekretärin Rózsa Hoffmann sieht natürlich kein Problem.

Seit Schuljahresbeginn werden sämtliche Lehrer in die Direktorenzimmer beordert, um einer entsprechenden Vereinbarung mit dem KLIK, dem Klebelsberg-Institut, der zentralstaatlichen Schulverwaltungsbehörde zu unterzeichnen. Offiziell dient das Papier dazu, die angekündigten Gehaltserhöhungen durch eine entsprechende Einstufung in das Karrieremodell mit allfälligen Weiterbildungsplänen zu verküpfen. Wir berichteten hier.

 

Zurück in die Zukunft…

Doch viele Lehrer wundern sich, dass sie nun plötzlich weniger verdienen werden als bisher, anonym reichen Lehrer Beispielrechnungen an die Medien weiter, dabei handelt es sich um Einbußen von bis zu 25%, weil ihre Berufsjahre einfach gestrichen wurden oder sie nun plötzlich viel mehr Stunden für das gleiche Geld unterrichten müssen. Von dieser Basis dann sollen sie – so sie alle Anforderungen erfüllen – stufenweise ihre Gehaltserhöhungen erhalten, was natürlich mehr als ein Etikettenschwindel, ein glatter Betrug ist.

more: PesterLloyd

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Ungarn will gegen Obdachlose vorgehen

Obdachlose sollen in Ungarn demnächst mit Freiheitsentzug bestraft werden können, wenn sie sich an bestimmten öffentlichen Orten aufhalten. Dieses umstrittene Gesetz beschloss das ungarische Parlament auf Initiative von Innenminister Sandor Pinter mit der Zweidrittelmehrheit der rechtsnationalen Regierungspartei FIDESZ. Die linken und liberalen Oppositionsparteien riefen Staatspräsident Janos Ader auf, gegen das Gesetz Veto einzulegen.

Der ungarische Regierungschef Viktor Orban will Obdachlosen verbieten, sich an Orten aufzuhalten, die zum ungarischen Weltkulturerbe gehören.

Vor fast einem Jahr hatte das Verfassungsgericht eine ähnliche Regelung gekippt. Daher änderte das Parlament im März dieses Jahres die Verfassung, um das umstrittene Gesetz durchsetzen zu können.

Demnach sollen sich Obdachlose prinzipiell nicht an Orten aufhalten dürfen, die zum ungarischen Weltkulturerbe gehören. Darüber hinaus dürfen die Kommunen nach eigenem Ermessen Zonen bestimmen, in denen Obdachlosen der Aufenthalt verboten ist. Verstöße können mit Arbeit für das Gemeinwohl oder einer Geldbuße geahndet werden. Wiederholungstätern droht eine Gefängnisstrafe.

more+video: Tagesschau

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Ungarns Obdachlose dürfen nicht mehr im Freien schlafen

Ungarns Obdachlosen drohen von jetzt an harte Strafen, wenn sie im Freien übernachten. Alternativen gibt es für sie allerdings kaum.

Das ungarische Parlament hat gestern ein umstrittenes Gesetz beschlossen, das Obdachlosen das Übernachten auf Straßen und Plätzen verbietet. Gemeinden können danach bestimmte “Obdachlosenzonen” ausweisen. Wer sich nicht daran hält, muss mit Sozialstunden, Geldstrafen bis hin zu Gefängnisstrafen rechnen.

Vor dem Parlament in Budapest demonstrierten mehrere Hundert Obdachlose gegen das Gesetz, das sie kriminalisiere. Es sei eine “Lüge”, dass es genügend Obdachlosenunterkünfte in Ungarn gebe, sagte eine Aktivistin der Organisation “Die Stadt gehört allen”. Die rechtsgerichtete Regierung von Ministerpräsident Orban verteidigte das Gesetz. Es sei “hauptsächlich im Interesse der Obdachlosen”, denen bei Übernachtungen im Freien im Winter der Tod drohe, teilte Orbans Büro mit.

dieZeit

 

 

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Parlament beschließt Gesetz gegen Obdachlose

Ungarn kriminalisiert seine Obdachlosen. Nach einem Parlamentsbeschluss können Gemeinden nun Personen anzeigen, die auf der Straße übernachten. Betroffenen drohen Sozialstunden, Geld- und Gefängnisstrafen.

Der Obdachlose Istvan Bujtor lebt in Budapest auf der Straße. Dafür droht ihm ab sofort eine Strafe. Quelle: AFP
(foto: AFP)

Budapest/BrüsselDas ungarische Parlament hat ein umstrittenes Gesetz beschlossen, das Obdachlosen das Übernachten auf Straßen und Plätzen verbietet. Gemeinden können nach der am Montag verabschiedeten Neuregelung bestimmte „Obdachlosenzonen“ ausweisen. Wer sich nicht daran hält, muss mit Sozialstunden, Geldstrafen und Gefängnisstrafen rechnen.

Das Gesetz sei „hauptsächlich im Interesse der Obdachlosen“, denen bei Übernachtungen im Freien im Winter der Tod drohe, rechtfertigte die rechtsgerichtete Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban die Neuregelungen. Vor dem Parlament in Budapest demonstrierten mehrere hundert Obdachlose gegen die Verabschiedung des Gesetzes.

more: Handelsblatt

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Hungary Set to Criminalize Homelessness

hungary

By Johnny DugganRYOT News

To the impoverished inhabiting Hungary’s cities, the struggle for sustenance and shelter may soon place them at odds with not only circumstance, but the nation’s constitution. Hungary’s Parliament is set to decide whether local governments can fine and imprison homeless citizens just for living on the streets. With an estimated 30,000 to 35,000 homeless people throughout Hungary, the bill would infringe on the fundamental rights of a substantial portion of the population.

For the conservative Hungarian government, the move isn’t without precedent. In 2011, a local law of the same nature, originating in Budapest, was expanded to the entire country. Offenders faced fines of up to $600, or jail time, for visibly residing in a public space. The high court of Hungary responded by striking down the law, citing a violation of the constitutionally-protected right to human dignity.

So, the Hungarian government changed the constitution. Hungarian Parliament decided a ban on homelessness would “protect public order, public security, public health, and cultural values” and could no longer be considered unconstitutional. Despite widespread criticism from the European Union, the UN and various human rights organizations, Hungary maintains its stance on the matter.

Under the bill, local municipalities wouldn’t be forced to impose the bans within city limits. However, due to previous efforts in major cities to curtail the homeless population, Hungarian civil rights activists are certain there would be little hesitation to do so. If the bill passes in Parliament, the Hungarian Civil Liberties Union is proposing taking the government to the European Court of Human Rights, as the bill would conflict with previous international conventions.

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Hungary pledges it won’t tolerate anti-Semitism

(Reuters) – Hungary will use all political and legal tools available to crack down on resurgent anti-Semitism in the country, the deputy prime minister said on Tuesday, in one of the government’s boldest statements yet on the issue.

“We cannot allow, especially knowing our own responsibility, anti-Semitism to gain strength in Hungary,” Tibor Navracsics told a conference on European anti-Semitism in the parliament building in Budapest.

“We will crack down with legal means if necessary and, while we can, we will make sure through political means that Hungary remains a republic of good men.”

Hungary still has one of the largest and oldest Jewish communities in Europe, mostly in the capital, despite the decimation of the population in World War Two, when about 500,000-600,000 Hungarian Jews were killed, according to the Budapest Holocaust Memorial Centre. Jewish culture has flourished in recent years.

But Hungary has also seen a surge in anti-Semitism. The far-right Jobbik party has several times vilified Jews and the state of Israel in speeches in parliament, where it holds 43 out of 386 seats.

Anti-Semitic incidents have also spread. In the most recent case, on September 17, bars of soap were nailed to the fence of the main synagogue in Szeged, Hungary’s third-largest city, in a reference to the myth that the Nazis made soap out of the victims of the concentration camps.

The World Jewish Congress this year asked Hungary to do more to combat hatred. Prime Minister Viktor Orban strongly denounced anti-Semitism at that meeting and said in a newspaper interview Jobbik was a real danger to democracy.

Israeli Finance Minister Yair Lapid said at Tuesday’s conference Hungarians shared responsibility for the deaths of Jews in the last months of World War Two, and today’s politicians must ensure such tragedies did not happen again.

He recounted the story of his father Tommy, who narrowly escaped being killed along with thousands of other Jews herded to the banks of the Danube and shot in public in the winter of 1945, as Russian troops approached the city. Tommy Lapid served as deputy prime minister of Israel under Ariel Sharon in 2003.

more: Reuters

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