Die Budapester Polizei versuchte den Nazi-Aufmarsch zum “Tag der Ehre” administrativ zu behindern, indem sie den Versammlungsort wegen “Bombenalarm” sperrte, aber letztendlich konnten die Nazis unbehelligt im Burgviertel aufmarschieren – genau dort, wo am 12.2. auch die offizielle Fidesz-Gedenkveranstaltung stattfindet. Tenor der Berichterstattung: Ein paar extremistische Idioten wollten sich kloppen, doch die Polizei hat ihre Arbeit gemacht.
Update zum Post Ziviler Protestaufruf gegen Neonazi-Aufmärsche zum “Tag der Ehre” in Budapest, 5. Februar 2014
Der Treffpunkt der Nazis war bis zuletzt geheim gehalten worden. Bis 13.00 wollten sie sich am Clark Adam tér versammeln, doch die Polizei hatte ihn “wegen Bombenalarm” komplett abgeriegelt und die Kettenbrücke für den Verkehr gesperrt. Bei der Standseilbahn hing ein großes Transparent: “No pasaran!”, auch in altungarischer Runenschrift. Bei der Antifa-Demo auf der anderen Seite des Burgbergs waren laut Medienberichten etwa 100 Leute. (atv)
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Verzerrte Berichterstattung
Wie im letzten Jahr wird in der regierungsnahen Berichterstattung der Eindruck erweckt, bei der Antifa-Gegendemo handle es sich um eine gleichermaßen gewaltbereite extremistische Gruppe.
Die entsprechende MTI-Meldung dominiert die gesamte Berichterstattung, auch die der oppositionellen Medien, und wird immer weiter dramatisiert (“Massenschlägerei im Budaer Burgviertel prallt an Polizeikordon ab”, “fast hätte es eine Keilerei gegeben” etc.).
Die Berichterstattung konzentriert sich somit auf die Arbeit der Polizei, nicht auf das Geschehen – oder wie es etwa dazu kam, dass der geschichtsträchtige Veranstaltungsort im Burgviertel überhaupt genehmigt wurde. Auch war bis 16.30 nur ein einziges Bild der Nazi-Veranstaltung im Netz zu finden (das von hvg).
Das Fazit für den unbeteiligten Leser: Ein paar extremistische Idioten wollten sich kloppen, aber die Polizei hat ihre Arbeit gemacht.
“Aggressive” Gegendemonstranten:
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