Kulturelle Initiativen und ihre Vernetzung im Widerstand gegen die politische Gleichschaltung
Seit dem Regierungswechsel 2010 scheint sich Ungarn langsam von einer Demokratie
weg zu entwickeln, hin zu einem autokratischen System1. Sowohl in sozialen, als auch
in familienpolitischen und kulturellen Themen wird die national-konservative Ausrichtung der FIDESZ Partei deutlich. Nicht zuletzt mit der neuen Verfassung (2013) gerät die Basis der freien Kulturszene maßgeblich ins Wanken (siehe hierzu Kapitel 2.2.5).
Diese Arbeit ist dem sich dagegen regenden Widerstand in der kulturellen Szene Ungarns
gewidmet. Motiviert durch eine Reise der Autorin nach Budapest soll diese Arbeit
die sich bildende Opposition im Kulturbereich vorstellen und ihre Wirkungsweise untersuchen.
Die drei Thesen, die im Folgenden untersucht werden, lauten:
• Kulturschaffende in Ungarn bilden ein Netzwerk im Widerstand gegen die politische
Gleichschaltung.
• Die Organisation der Kulturschaffenden in Netzwerk-Strukturen bietet ihnen
Rückhalt und ermöglicht politische Einflussnahme.
• Die Vernetzung der kulturellen Szene spielt eine zentrale Rolle in der Opposition
gegen Orbán in Ungarn 2013.