Budapester Kunstzentrum muss sich selber tragen

Ungarns Premier Viktor Orban hält die Kultur in Ungarn ausgesprochen kurz – viele Künstler leiden. Das Bakelit Multi Art Center in Budapest bietet günstigen Raum für viele. Einige der dort arbeitenden Künstler sind nun zu Gast in Berlin.

Um an einen der interessantesten Orte für künstlerische Produktion in Ungarn zu gelangen, muss man die Innenstadt Budapests eine ganze Weile nach Süden verlassen:  In einem Industrieviertel am Rande der Hauptstadt liegt das Bakelit Multi Art Center. Vor mehr als zwanzig Jahren hat Unternehmer Marton Peter Bauer das damals heruntergekommene Spinnerei-Gebäude gekauft, in dem während des Sozialismus kubanische Gastarbeiter Baumwolle verarbeiteten.

Der Fuß einer Tänzerin der Ballettschule der Oper in Nanterre,
(AFP PHOTO / Lionel Bonaventure)

Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Zentrum zu einem der größten Produktions- und Probenorte Budapests, das immer mehr unabhängige Regisseure, Schauspieler, Choreographen, Tänzer und Sänger aus dem In- und Ausland anzieht.

Dass auch und gerade für Künstler unter der Regierung von Victor Orban und seiner Fidesz-Partei die Zeiten in Ungarn schwieriger geworden sind, wissen Marton Peter Bauer und Csaba Paróczay, sein künstlerischer Direktor, ganz genau:

Als Veranstalter bekommen wir die Situation, in der sich ungarische Künstler befinden, ganz unmittelbar mit. Um finanzielle Unterstützung zu bekommen, müssen Künstler z.B. an Ausschreibungen teilnehmen, die dezidiert vorschreiben, wie ihre Projekte auszusehen haben, also wie viel Prozent Tanz oder wie viel Prozent Text darin vorkommen sollen. Das sind feste Vorgaben, die eingehalten werden müssen, um sich überhaupt bewerben zu können. Da frage ich mich: wo bleibt die künstlerische Freiheit?”

weiter: DeutchlandRadioKultur

 

 

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