Attila Vidnyánszky, neuer Intendant des ungarischen Nationaltheaters von Orbáns Gnaden, setzt den Europa-Hass seines Gebieters in … hmm … bildgewaltige Theatersprache um. Seine Inszenierung von Arthur Honeggers Oratorium “Johanna auf dem Scheiterhaufen”, die am Freitag Premiere hatte, lehrt den Zuschauer, dass Jeanne d’Arc, diese Himmelsgestalt der nationalen Errettung, von Politikern schmählich verraten wurde. Und damit’s der letzte Depp begreift, halten die Darsteller überlebensgroße Spielkarten hoch, auf denen Titelseiten der “ungarnfeindlichen” West-Zeitungen prangen, mit Karikaturen von Rui Tavares (EP-Abgeordneter und Autor eines kritischen Ungarn-Berichts), Martin Schulz und Daniel Cohn-Bendit. Vor der Premiere äußerte sich Orbáns Gründgens folgendermaßen zu der von ihm forcierten Message: “Sich im Namen der Liebe aufzuopfern für eine Gemeinschaft, für eine Nation, für ein Land, für eine Heimat, im Namen ihrer unbedingten Vorrangigkeit und im Namen Gottes, seinem Willen folgend sich zu befreien, frei zu werden und zu handeln.”
(Foto: hvg.hu/Nationaltheater/Gergely Túry)
Ursprung: Gregor Mayer FB
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