Die „Ungarische Morgenröte“ wurde aus der Taufe gehoben – sie will Sammelbecken der Radikalen sein.
Ihm ist sogar Jobbik zu wenig radikal: Balazs Lenhardt, ehemals Parlamentsabgeordneter eben jener rechten Partei, die Ungarn seit geraumer Zeit in die Negativschlagzeilen bringt, hat nun ein neues Projekt gestartet. Noch radikaler, noch weiter rechts will man damit stehen.
Damit dies auch so richtig deutlich wird, hat Lenhardt seinem Parteiprojekt einen Namen verpasst, der unmissverständlicher nicht sein könnte: „Ungarische Morgenröte“ (Magyar Hajnal) heißt die Bewegung – angelehnt an die griechische „Goldene Morgenröte“; jene hellenische Neonazi-Partei, die derzeit strafrechtlich als kriminelle und terroristische Vereinigung verfolgt wird.
Parteigründer Balazs Lenhardt – beim Verbrennen einer israelischen Flagge. – Foto: APA/TAMAS KOVACS
Am Donnerstag soll die Parteigründung dann auch ganz offiziell verkündet werden. Lenhardt, der derzeit als unabhängiger Abgeordneter im Budapester Parlament sitzt, will seine Partei breit aufstellen: Er will “mit allen Organisationen der nationalen, radikalen Seite” kooperieren, die nicht als Verbündete der rechtsradikalen Jobbik gelten.
Von Jobbik enttäuscht
Er sei nämlich – nach eigener Aussage – von Jobbik ziemlich “enttäuscht”, da die Partei im Parlament ihren “nationalen Radikalismus” verloren hätte. Unter den “radikalen Organisationen” würde es seit einem Jahr “intensive Verhandlungen und Kooperation geben”. Verschiedene national-radikale Organisationen hätten bereits Mitglieder in den Vorstand von “Ungarische Morgenröte” delegiert.
Laut dem ungarischen Onlineportal Nepszabadsag werde Andras Kisgergely die neue Partei führen – auch er hat eine intensive Beziehung zu den Rechten im Parlament: Er war im Frühjahr 2012 von Jobbik ausgeschlossen wurde, da er versucht habe, die Partei zu spalten.
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