Kultur in Ungarn Schöne neue Demokratie: Zu Besuch beim Ensemble Krétakör

Die Regierung Ungarns bedrängt kritische Künstler und Medien immer mehr. In Budapest bringt das legendäre Ensemble Krétakör dennoch sein Stück „Korruption“ heraus. Ein Besuch.

Das Ensemble Krétakör seziert in seinem Stück "Korruption" die politische Situation in Ungarn. Foto: Krétakör

Die Zeit des Aufstands ist gekommen. Geschlossen erheben sich die Zuschauer und skandieren auf Ungarisch, was die englischen Übertitel als Wutparole „I’m fucking mad and angry“ wiedergeben. Okay, es sind Theaterleute, die hier das Publikum zum Kollektivprotest animieren. Aber Grund genug haben sie in Ungarn, verflucht außer sich und wütend zu sein. Vor allem an diesem Abend, in einer entlegenen Halle der Budapester Mafilm Studios, wo die Company Krétakör ihre jüngste Arbeit „Korrupció“ zur Premiere bringt. Korruption. Regisseur Márton Gulyás inszeniert einen Sumpf mit Gesang. Eine dokumentarisch und musikalisch befeuerte Saga über eine schrecklich nette Familie aus der oberen Gesellschaftsschicht, die sich in munterer Verflechtung von Politik und Privatunternehmertum die Taschen füllt.

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