Am Montag startete der inzwischen achte Hungermarsch, von Armut bedrohte und vielseits betroffene Demonstranten verließen die im Nordosten Ungarns gelegene wirtschaftlich stark vernachlässigte Stadt Miskolc. Über 50 Leute nahmen die winterlichen Wetterbedingungen mit Schnee und Minustemperaturen auf sich und legten die rund 200 Kilometer nach Budapest zu Fuß zurück. Die Gruppe, welche die Protestmärsche organisiert, macht bereits mit ihrem Namen die Forderungen deutlich: “Arbeit!Brot!Gerechte Bezahlung!”. Konkretere Forderung ist die Wiederherstellung des ursprünglichen Mindestlohns von 202 Euro sowie dessen monatliche und nicht wie derzeit wöchentliche Auszahlung im öffentlichen Sektor. Für die kommunalen Beschäftigungsprogramme wurde der Mindestlohn ausgesetzt.
Um auf die katastrophale Lage der vernachlässigten Regionen Ungarns und fehlende Arbeitsplätze aufmerksam zu machen, wollen am 11. Februar, dem ersten Tag der Frühlingslegislaturperiode der Regierung, die verschiedenen Gruppierungen der Hungermärsche aus dem ganzen Land vor dem Parlament in Budapest protestieren. In Ungarn leben geschätzt rund 3 Millionen Menschen, also 30% der Bevölkerung unterhalb oder an der Armutsgrenze, darunter natürlich auch viele Kinder.